Wie kann ich auf Drohungen im Studienumfeld reagieren?

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Wenn Sie eine Bedrohungssituation im Studienumfeld erleben, ist es wichtig diese ernst zu nehmen - unabhängig davon, ob es sich um eine direkte Konfrontation mit einer drohenden Person oder eine schriftliche Drohung handelt.
Grundsätzlich sollten Sie:
  • Eine aufrechte, offene Haltung annehmen
  • Ruhe bewahren und sachlich bleiben
  • Selbst nicht aggressiv oder ablehnend auftreten (Körpersprache, Stimme, Blick)
  • Nicht in Panik ausbrechen, provozieren oder beleidigen
  • Eine sachliche, klare Kommunikation ausbauen und Antworten möglichst positiv formulieren
  • Nicht den Helden oder die Heldin spielen oder im Gegenteil in die Opferrolle schlüpfen
  • Zeuginnen und Zeugen auf deine Situation aufmerksam machen
  • Möglichkeit zur Flucht nutzen, wenn sich mit Worten nichts ausrichten lässt
  • Körperkontakt vermeiden; Distanz von ca. einer Armlänge sollte nicht unterschritten werden

Die richtige Unterstützung aufsuchen

Sie sollten nicht versuchen, die Situation alleine zu bewältigen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Verbale bzw. körperliche Gewalt im Studienumfeld ist selten ein einmaliger Vorfall. Auch Nötigungen wie „Ich weiß, wo du wohnst!“ sollten Sie umgehend gegenüber einer Bezugsperson an der Hochschule ansprechen.
Wenn nötig, können Sie auch psychologische Betreuung in Betracht ziehen. Traumatische Erlebnisse können ohne Begleitung später zu ernsten psychischen Folgen führen. Frühzeitig in den Dialog zu gehen, entlastet Sie in der akuten Stresssituation und hilft dabei, das Geschehene besser zu verarbeiten.
Je nach Schwere der Bedrohung sollten Sie sofort die Polizei aufsuchen bzw. telefonisch kontaktieren (die Notrufnummer in Deutschland ist 110).

Weitere Maßnahmen

Halten Sie die Bedrohungssituation so genau wie möglich in einem Gedächtnisprotokoll fest. Notiere das Datum, die genaue Uhrzeit, ggf. eine Schilderung der Situation/des Auslösers und welche Worte gefallen sind. Sammeln Sie Beweisstücke (z.B. Zeug:innen oder Ausdruck/Kopie einer schriftlichen Drohungen). Es kann hilfreich sein, Zeug:innen zu bitten, ihre Eindrücke des Vorfalls ebenfalls festzuhalten.
Dieser Artikel wurde von Universität Vechta erstellt und zuletzt am aktualisiert.